Die Mär von »zuckerfreien« Süßstoffen
Wer Lebensmittel mit der Aufschrift »ohne Zuckerzusatz« kauft, darf nicht davon ausgehen, dass diese Produkte zuckerfrei sind. Was steckt hinter diesen Versprechen?
Meist springen sie einem als Werbezusätze auf Produkten ins Auge: Ein »Ohne Zuckerzusatz« lässt einen glauben, dass das Produkt nicht süß oder sogar gesund ist. Ist das wirklich so?
Einfach- und Zweifachzucker
Die Werbeaussage »ohne Zuckerzusatz« auf Produkten wie Süßwaren, Speiseeis, Desserts oder Müsli bedeute nur, dass bei der Verarbeitung keine sogenannten Einfach- und Zweifachzucker zugesetzt wurden. Dazu zählen etwa Glukose, Fruktose und Haushaltszucker. Das Verbot beinhalte auch den Zusatz von süßenden Lebensmitteln wie Honig, Dicksaft oder Sirup.
Zugabe von Süßstoff erlaubt
Erlaubt ist dagegen laut europäischer »Health-Claims«-Verordnung allerdings die Zugabe von Süßungsmitteln wie Zuckeralkoholen oder Süßstoffen. Ein Lebensmittel könne aber auch von Natur aus süß sein, wie etwa Fruchtsäfte oder Smoothies. Auch sie dürfen mit der Angabe »ohne Zuckerzusatz« werben. Damit sich niemand getäuscht fühlt, empfiehlt die EU-Verordnung in solchen Fällen auch den Zusatz-Hinweis »enthält von Natur aus Zucker«. Verpflichtend ist dies Angabe jedoch nicht.
Falsche Tatsachen
Besonders beliebt sind heutzutage auch die »Zero«-Varianten diverser Softdrinkhersteller mit Zuckerzusatzstoffen wie Aspartam, das etwa 200 Mal süßer ist als Zucker. Diese Zusatzstoffe erwecken den Eindruck, weit kalorienarmer und gesünder für den Körper zu sein als ihre zuckerhaltigen Gesellen. In Wirklichkeit täuschen diese dem Körper einen Zuckernachschub in Form von »echtem« Zucker vor, der natürlich ausbleibt. Die Folge: Der Körper reagiert mit Heißhunger auf süße Produkte, da keine Kalorienzufuhr stattfindet. (APA/dpa)
Quellen: falstaff
Von : Ferdinand von Vopelius